Das Helmhaus an der Grenze zwischen Süd- und Osttirol wurde in den Jahren 1889 bis 1890 von der Sektion Sillian des damaligen Deutschen und Österreichischen Alpenvereins gebaut. Der Grund gehörte der Gemeinde Sexten, wurde dem Alpenverein aber für den Bau des Schutzhauses überlassen.
Das Helmhaus war und ist in zweierlei Hinsicht sehr besonders: Es steht direkt am Gipfel der 2.433 Meter hohen Helmspitze und die Aussicht auf die Sextener Dolomiten und die Villgrater Berge bis in die Hohen Tauern ist grandios.
Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der neuen Grenzziehung, viel das Helmhaus an Italien und wurde vom Italienischen Militär beschlagnahmt. Selbst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es bis Anfang der 70er Jahre als Zoll- und Militärstation genutzt. Im Jahr 1999 trat der Italienische Staat das Haus schließlich an die Autonome Provinz Bozen ab und bot es 2012 zum Kauf an. Dank Vorkaufsrecht erhielt die Gemeinde Sexten den Zuschlag.
Sowohl der Österreichische als auch der Südtiroler Alpenverein bemühten sich seit 1999 intensiv um das Helmhaus, um aus dem bereits sehr verwahrlosten Haus einen Ort der Begegnung und Aufarbeitung der Geschichte zu machen. Und obwohl es immer wieder hoffnungsvolle Zusagen von Seiten des Landes Südtirol gab, der Alpenverein ein vollumfängliches Nutzungskonzept inklusive Architekturwettbewerb vorlegte und 2009 den Heimatsteig, der Sexten mit Sillian über den Helm verbindet, realisierte, wurde das Haus weder vom Land Südtirol noch später von der Gemeinde Sexten dem ursprünglichen Eigentümer, der Sektion Sillian, zurück gegeben. Selbst ein gemeinsames Projekt im Sinne der kulturhistorischen Aufarbeitung wurde abgelehnt. Die Gründe dürften mit unterschiedlichen Interessen am Helmhaus und der Umgebung im Zuge von Skigebietsplänen, die bis heute nicht abgeschlossen sind, zu tun haben. Erst mit den Gemeinderatswahlen 2020 in Sexten wendete sich das Blatt. Der Südtiroler Alpenverein, der Österreichische Alpenverein und die Gemeinde Sexten reichten gemeinsam mit der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino das „Kulturprojekt offenes Helmhaus“ ein.
Rückfragehinweis: DI Peter Kapelari
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